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Die Welt am Draht, das sind Kommentare, Informationen, Gedanken und natürlich News rund um die Welt der Comics und darüber hinaus.

24.04.2009

Frisch aus der Druckerei, 4/09
(Comic-Neuheiten im März)

Diese Woche wurden wir im Rahmen der Aktion "Ein Herz für Blogs" von Guido alias Captain Corleone verlinkt, der ausdrücklich den "kompakten und kompetenten Überblick über Comicneuerscheinungen" lobt. Danke dafür! Und Anlass genug, hier auch noch die März-Novitäten nachzureichen, auch wenn ich (wieder mal) spät dran bin.

HIGHLIGHT DES MONATS: Im Jahr 2003 veröffentlichte Uli Oesterle bei Edition 52 den ersten Teil von Hector Umbra und gewann dafür den ICOM-Preis für den ICOM als “Besten Independent-Comic”. Was damals als mehrbändiger Albenzyklus geplant war, taucht nun, fast sechs Jahre später, bei einem anderen Verlag in einem neuen Format auf. Jetzt erschien Hector Umbra als komplette, abgeschlossene, gut 200 Seiten starke Geschichte bei Carlsen. Für die Besitzer des ersten Albums ein bisschen ärgerlich, schließlich müssen diese ein zweites Mal für ein Kapitel zahlen, das sie schonmal gekauft haben. Aber in den letzten Jahren hat sich der Comicmarkt verändert und man sieht für ein dickes Buch bessere Verkaufschancen als für dünne Alben. Die in München spielende, surreale Geschichte von der Suche nach einem verschwundenen DJ lohnt sich unbedingt und sei hiermit wärmstens empfohlen (Rezension folgt in Kürze). Auf der Carlsen-Website gibt es ein Special mit Interview und Werkstattbericht, außerdem eine Leseprobe und diesen Promo-Film:



Noch eine zweite Eigenproduktion gab es bei Carlsen: Der Swimmingpool des kleinen Mannes heißt der neue Band von Flix. Es ist die Fortsetzung des Tagebuchformats Heldentage und sammelt eine Auswahl der Strips, die Flix in den letzten zwei Jahren auf seiner Homepage veröffentlicht hat. Weil der erste Band nicht ganz so gut lief wie erwartet, heißt das neue Buch nicht Heldentage 2, ist anders aufgemacht und dünner als der erste Band. Eine Leseprobe gibt's bei Carlsen.

Im Kinder- und Jugendprogramm des Fischer Verlags erschien Such dir was aus, aber beeil dich! Kindsein in zehn Kapiteln von Nadia Budde, die bisher vor allem als Illustratorin für Kinderbücher tätig war. Sie erzählt darin (autobiografisch?) von einer Kindheit in der DDR und schafft es laut rbb-Kulturradio, "ein Gefühl von Kindheit zu vermitteln, das einem unglaublich bekannt vorkommt, auch wenn man ganz anders groß geworden ist." Der Verlag schreibt, das Buch stünde "irgendwo zwischen Comic und Graphic Novel", zeigt aber außer dem Cover keine weiteren Seiten, so dass man sich leider keinen Eindruck davon verschaffen kann, wie das wohl aussieht. Vielleicht so ähnlich wie der Nadia Buddes Beitrag, der 2007 in einer Ausgabe des Strapazin erschienen ist?

Auch beim Epsilon Verlag gibt's was eigenproduziertes: Vom Schweizer Zeichner Tobi (alias Stefan Tobler) erschien das erste Album der Reihe Mäx mit dem Titel Rechte Schergen in den Bergen. Mäx orientiert sich inhaltlich und optisch an frankobelgischen Abenteuerstoffen, Held der Serie ist ein Schriftsteller, der stets von seinem treuen Hund begleitet wird. Bei Splashcomics gibt es ein Interview mit Tobi und ein paar Skizzen von ihm.

Für einheimische Manga war der März ein guter Monat, es erschienen nicht wenige deutsche Eigenproduktionen. Bei Carlsen debütiert das Team Anne "Lail" Delseit (Story) und Martina Peters (Zeichnungen) mit der Shonen-Ai-Story Lilientod. Beide hatten zuvor schon beim Fireangels Verlag veröffentlicht. Eine Leseprobe gibt es hier.

Außerdem legte Carlsen wieder vier neue Bände bei seinem Label Chibi auf. Dort erscheinen kurze, selbst produzierte Manga-Stories im kleinen Format zu sehr taschengeldfreundlichen Preisen. Neu im Programm sind Kentaro von Kim Liersch, Golden Butterfly von Sabrina Ehnert und Selina Schuster sowie Dancing King von Carla Miller und Isabelle Metzen. Außerdem erscheint in der Reihe, die sonst einheimischen Künstlern vorbehalten ist, ausnahmsweiße noch ein Manga aus Japan: Mad Matic vom Dragon Ball-Schöpfer Akira Toriyama.

Selbst produziertes gibt es auch bei Tokyopop. Das ungewöhnliche Team aus Comic-Veteran Guido Neukamm und der jungen Zeichnerin Marie Sann legt nach Sketchbook Berlin seine zweite gemeinsame Arbeit vor: den ersten Band von Krähen, einem düsteren Fantasy-Mystery-Mix, zu dem es auch eine Leseprobe gibt.

Natalie Wormsbecher wagt sich nach diversen Kurzgeschichten und den Einzelbänden Summer Rain und Dämonenjunge Lain an eine längere Serie: Life Tree's Guardian ist auf fünf Bände angelegt. Die romantische Fantasystory erzählt von einer 15-jährigen, die auf einen Wolf aus einer magischen Welt trifft. Hier gibt's die Leseprobe.

Anspruchsvolle Manga für ältere Leser haben es verdammt schwer auf dem hiesigen Markt, aber immerhin ein Name hat sich wohl inzwischen durchgesetzt: Das Werk von Jiro Taniguchi kommt nach und nach in unsere Comicläden. Im März erschienen gleich zwei neue Titel: Bei Shodoku Bis in den Himmel, in dem zwei Motorradfahrer nach einem Motorradunfall eine Art Körpertausch vollziehen (Leseprobe). Und bei Carlsen gibt es die poetisch-leise, fast meditative Erzählung Der spazierende Mann. Ein Auszug daraus erschien in der letzten Ausgabe von Strapazin, wo man auch online ein paar Seiten sehen kann.

Noch zwei Mangaserien-Neustarts, die sicher nicht so anspruchsvoll, aber auch für ältere Leser gedacht sind: Desire © Max ist eine 7-bändige Manga-Reihe, die beim "Adult"-Label von EMA erscheint und im Original eigentlich Desire Climax heißt. Und beim Recherchieren habe ich schon wieder ein neues Fachwort gelernt: "Smut Manga".

Elfen Lied, bei Tokyopop mit der Altersempfehlung "ab 18" versehen, ist der Manga, auf dem die gleichnamige Anime-Serie basiert, die bei uns schon erschienen ist. Und auch hier habe ich eine neue Vokabel gelernt: Elfen Lied ist laut Wikipedia nämlich ein Genre-Mix aus Horror, Drama und Etchi.

Die erste deutschsprachige Veröffentlichung des Franzosen Blutch, der unlängst in Angoulême mit dem "Grand Prix" ausgezeichnet wurde, erscheint beim Avant Verlag: In Blotch - Der König von Paris geht es um einen extrem unsympathischen Zeichner, der in den 30er Jahren bei einer rechtsradikalen Pariser Zeitschrift arbeitet und sich für einen genialen Künstler hält. Eine Leseprobe gibt's auf der Verlags-Website.

Ebenfalls in Angoulême mit einem Preis bedacht: Ein Mix aus Bilderbuch und Comic von Jean Regnaud und Emile Bravo, von dem kürzlich erst der bemerkenswerte Spirou-Sonderband Porträt eines Helden als junger Tor erschien. Der Titel des neuen Comics ist noch sperriger: Meine Mutter ist in Amerika und hat Buffalo Bill getroffen. Es geht um einen kleinen Jungen, der in der Schule von seinen Eltern erzählen soll. Da er keine Mutter hat, lässt er seine Phantasie spielen. Hier gibt es eine Leseprobe.

Auch wenn andere Verlage inzwischen in diesem Segment deutlich aktiver sind: Klassischen frankobelgischen Albenstoff gibt es gelegentlich auch noch bei Carlsen. So etwa die neue Serie Long John Silver von Xavier Dorison und Mathieu Lauffray. Sie erzählt davon, wie es dem großen Piraten Long John Silver aus der Schatzinsel ergeht, nachdem er sich zur Ruhe gesetzt und ein Gasthaus eröffnet hat (Leseprobe).

Bei der Ehapa Comic Collection erschien ein neuer Band von Lucky Luke, das mittlerweile dritte Album des Teams Achdé/Gerra, das Morris nach dessen Tod beerbte. Der Mann aus Washington hätte noch besser gepasst, wenn es schon im letzten Herbst erschienen wäre, denn es geht um einen Präsidentschaftswahlkampf im Wilden Westen. Natürlich mit Anspielungen auf US-Wahlkämpfe von heute. Eine Leseprobe gibt's auf lucky-luke.de.

Frank Lincoln von Marc Bourgne ist eine sehr klassische Krimiserie aus Frankreich, die bereits im Zack-Magazin erschien. Beim Piredda Verlag erscheint nun die Albenausgabe, und zwar jeweils mit zwei Alben in einem Band. Der Held ist ein Ex-Polizist, der jetzt als Privatdektiv arbeitet, und zwar im hohen Norden, in Alaska (Leseprobe).

Schon seit den 70er Jahren gibt es Yakari, die Serie um einen kleinen Indianerjungen, der mit den Tieren sprechen kann. Nachdem mittlerweile eine Zeichentrickserie im KIKA läuft, bringt Salleck Publications eine Hardcover-Neuauflage der kompletten Serie von Derib und Job heraus. Parallel erscheinen alte Bände und neuere Bände, gestartet wurde mit Band 1, Yakari und grosser Adler und mit Band 26, Die Rache der Carcajou. Für Leseproben muss man auf die französische Yakari-Seite zurückgreifen.

Noch bevor Buffy-Erfinder Joss Whedon seine Serie in Comicform als Buffy Season 8 fortsetzte, schrieb er schon einmal eine Comicserie, die in seinem "Buffyversum" spielte, aber in einer fernen Zukunft angesiedelt war. Sie handelte von einer Vampirjägerin namens Melaka Fray, Nachdem Fray nun auch in der laufenden Buffy-Reihe auftaucht, nutzt Panini den Anlass, parallel zu Buffy - The Vampire Slayer 4: Jetzt kommt Fray! auch noch den Sammelband Fray: Future Slayer zu veröffentlichen, der die komplette Miniserie enthält. Das Kreativteam ist in beiden Fällen das gleiche: Whedon als Autor und Karl Moline als Zeichner.

Im DC-Universum endete kürzlich in den USA das große Crossover-Event Final Crisis, das nun auch deutsche Leser goutieren können (vorausgesetzt, sie sind firm in der Geschichte des DC-Universums und seiner verschiedenen Erden). Panini bringt die finale Krise in Form von Sammelbänden, die jeweils ein Heft der Kernserie von Grant Morrison sowie diverse Specials und Tie-Ins enthalten. Eine Leseprobe gibt es im neuen "COMICreader" auf der Panini-Website.

Seit 52 und Countdown läuft bei DC ja auch das Prinzip der wöchentlichen Serie recht gut. Fortgesetzt wird dieses Prinzip derzeit mit Trinity, in der das Dreigestirn der drei berühmtesten DC-Superhelden die Hauptrolle spielt: Superman, Batman und Wonder Woman. Als Autor verpflichtete DC den altgedienten Kurt Busiek (u.a. Astro City) und angelte sich den Zeichner Mark Bagley, der zuvor bei der Konkurrenz von Marvel über 100 Ausgaben von Ultimate Spider-Man gezeichnet hatte und als besonders schneller und zuverlässiger Zeichner gilt (bei einem wöchentlichen Comic nicht ganz unwichtig!) Auf deutsch erscheint die Reihe natürlich nicht wöchentlich als Heft, sondern gebündelt in Form von Paperbacks. Auch hier steht eine Leseprobe im "COMICreader" zur Verfügung.

Wer sich nur gelegentlich ins DC-Universum verirrt, für den dürfte die Neuauflage von Arkham Asylum interessant sein. Die Graphic Novel, in der sich Batman um einen Aufstand in der Klapsmühle von Gotham City kümmern muss, erschien erstmals 1989 und stammt vom damals noch recht unbekannten Grant Morrison und vom Künstler Dave McKean, den man vor allem durch seine Cover für Sandman kennt. Ungewöhnliche Comickost, die mittlerweile als Klassiker gilt.

In der Marvel-Ecke von Panini erschien ein weiterer Band der Reihe Max Comics, das sind jene Comics für "Mature Readers", in denen Marvel seinen Gewaltpegel ordentlich aufdreht. Der 27. Band der Reihe enthält die Miniserie Foolkiller: Paradies der Narren von Krimiautor Gregg Hurwitz und Zeichner Lan Medina (Fables). Hier wurde mal wieder eine alte, kaum bekannte Marvel-Figur ausgegraben, um mit ihr neue Geschichten zu erzählen. Das Terrain, das hier beackert wird (harte Sau killt böse Buben), erinnert stark an den Punisher. Eine US-Leseprobe gibt es hier.

Der Kinder- und Jugendbuchverlag Klopp veröffentlicht in seiner Reihe Klopp Grafix Comicadaptionen von Klassikern der Unterhaltungsliteratur, die alle vom bulgarischen Zeichner Penko Gelev stammen. Schon seit längerem gibt es Comicfassungen von Oliver Twist und Die Schatzinsel, jetzt kommen zwei neue Bände dazu: Adaptionen von Bram Stokers Dracula und Jules Vernes Reise zum Mittelpunkt der Erde.

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posted by Thomas um 20:42 | Permalink


07.04.2009

Mosers Münchner Monster
(Signierstunde mit Christian Moser)

Am vergangenen Samstag, 03.04.2009, signierte Christian Moser seinen nunmehr schon dritten Band von Monster des Alltags (Die teuflischen Tricks der ...) im Münchner Comicladen Comic Company.

Ganz im Stil von Mosers derzeitigen Theaterperformance zusammen mit Severin Groebner, der auch anwesend war, dekorierten die Besitzer der Company ihren Laden mit Exponaten vergangener Moser-Ausstellungen und hüllten sich selbst in Arztkittel, ihren Herrn Professor Moser erwartend. Man reichte mehr und minder starke Medizin gegen den Weltschmerz und alle anderen Monstern und zeigte sich erfreut ob der zahlreichen Kundschaft. Wer diesen Termin verpasst haben sollte, kann Mosers und Groebners Aufführung an folgenden Terminen bestaunen.

Dies Beispiel sollte eine Anregung sein, mehr lokale Künstler in die Comicläden Deutschlands zu bringen. Auch Comic-Zeichner und Wahlmünchner Uli Oesterle, der gerade die Gesamtausgabe von Hector Umbra herausgebracht hat, soll noch vor seinem Auftritt beim Comicfestival München im selben Comicladen signieren. Man darf gespannt sein, was sich das Team der Comic Company dann einfallen lassen wird: Vielleicht bauen sie den gesamten Laden ja zu einer Münchner Kneipe um ...


Ein längeres Gespräch mit Christian Moser ist in Planung.

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posted by Daniel Wüllner um 18:09 | Permalink


05.04.2009

Beeilung für den ICOM-Preis
(Endspurt)

Wer seine selbstproduzierten Comics noch mit ins Rennen für den ICOM Independent Comic Preis 2009 schicken will, der muss sich sputen: Einsendeschluss ist der 15.04.

Schickt fünf Exemplare Eurer Independent-Produktion an

Interessenverband Comic e.V. ICOM
c/o Burkhard Ihme
Danneckerstraße 12
70182 Stuttgart

Auf dem Comicfestival München (11.-14.06) werden am 13.06 die Gewinner in folgenden Kategorien geehrt:
Kategorie 1: Bester Independent Comic
Kategorie 2: Bester Kurzcomic
Kategorie 3: Herausragendes Szenario
Kategorie 4: Herausragendes Artwork
Kategorie 5: Sonderpreis der Jury für eine bemerkenswerte Comicpublikation
Kategorie 6: Sonderpreis der Jury für eine besondere Leistung oder Publikation

Neben der Auszeichnung erhält man als Anerkennung 500,- Euro für den Gewinn der Kategorie 1 und jeweils 300,- Euro in den anderen Kategorien.

Weitere Infos findet Ihr auf der Seite des ICOMs.

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posted by Frauke um 14:03 | Permalink