
Die Welt am Draht, das sind Kommentare, Informationen, Gedanken und natürlich News rund um die Welt der Comics und darüber hinaus.
30.10.2007
How to draw She-Jot
(Tutorial)
Der Autor und Zeichner unseres Webcomics Oh nein! Ich bin ein Mädchen! hat sich die Mühe gemacht und ein sehr ausführlicheres Tutorial im Comicforum zusammengestellt. Wer gerne wissen möchte, wie Jan Maaß bei seiner Geschichte vorgeht, z.B. was den Einsatz von Copics zur Kolorierung angeht, der wird hinter diesem Link fündig.
posted by Frauke um 21:57 | Permalink
29.10.2007
Frisch aus der Druckerei, 8/07
(Comic-Neuheiten im September)
Wir haben mal wieder Verspätung. Der Oktober ist fast vorbei und wir sind euch noch die September-Novitäten schuldig. Hier sind sie, die Oktober-Neuheiten folgen dann in wenigen Tagen.HIGHLIGHT DES MONATS: Im Januar 2008 jährt sich Wilhelm Buschs Todestag zum hundertsten Mal. Und da er, je nach Definition, als Vater oder Vorreiter des Comics in Deutschland gilt, ist es nur passend, dass aktuelle Comiczeichner ihm in Form eines Hommage-Albums Tribut zollen. In Wilhelm Busch und die Folgen gibt es Comic-Adaptionen von mehr oder weniger bekannten Wilhelm-Busch-Geschichten, allen voran natürlich von "Max und Moritz", die von Ralf König interpretiert werden. Außerdem dabei: Laska Comics, Volker Reiche, Ulf S. Graupner und Flix, aber auch junge Manga-Zeichnerinnen wie DuO oder Anike Hage. Das Buch, das in der Ehapa Comic Collection erscheint, dient als Katalog zu einer Ausstellung im Wilhelm-Busch-Museum in Hannover, wo diese Werke noch bis zum 2. Dezember zu sehen sind. (PDF-Leseprobe)
Comics richtig lesen und sein Nachfolger Comics neu erfinden von Scott McCloud gehören inzwischen zu den Standardwerken der Comictheorie, die man auch häufig in Bibliotheken, Schulen und an Universitäten findet. Da sie in Comicform vom Comic sprechen, sind sie quasi Primär- und Sekundärliteratur in einem. Mit Comics machen (Carlsen) legt Scott McCloud nun nach und präsentiert eine Art Lehrbuch für alle, die sich mit Comic-Produktion beschäftigen wollen. Anders als die meisten Bücher dieser Art konzentriert er sich dabei nicht nur aufs Zeichnen selbst, sondern auch auf Aspekte wie Dialoge, Seitenaufbau, Storytelling oder den richtigen Bildausschnitt. Hier gibt es eine Comicgate-Rezension der US-Ausgabe, beim US-Verlag Harper Collins gibt's eine Leseprobe, und auf McClouds Website findet man zusätzlich das Kapitel Fünfeinhalb.
40 Jahre ist es her, dass im Carlsen Verlag erstmals Comics erschienen sind. Damals gab es zwar noch nicht den Namen "Carlsen Comics", trotzdem ist das Jubiläum ein Anlass zum Feiern. Und Carlsen hatte die gute Idee, zum Geburtstag vier schöne, preiswerte Hardcover-Alben mit Highlights der Verlagsgeschichte zu bringen. Für jeweils 10 Euro bekommt man hübsche, einheitlich gestaltete Best-of-Bände von Gaston, den Peanuts, Titeuf und Spirou und Fantasio.
Auch Freunde anspruchsvollerer Comics kamen im September wieder auf ihre Kosten: Bei Carlsen erschien eine Neuauflage von Jason Lutes' feiner Graphic Novel Narren, die sich um einen gescheiterten Zauberkünstler dreht. Und der Avant-Verlag bringt neue Werke von Gipi und Joann Sfar, die beide mit Musik zu tun haben. Gipis Fünf Songs erzählt von einer erfolglosen Rockband, die sich einen Teil ihres Equpments bei einer anderen Band klauen (Leseprobe), und im ersten Band von Joann Sfars Klezmer geht es um die Erlebnisse einer jüdischen Musikkapelle im Russland der Zarenzeit (Leseprobe).
Die Gilde heißt eine neue Alben-Serie, die bei Ehapa erscheint und -- zumindest äußerlich -- ein wenig an die Serie Blacksad erinnert. Der Comic stammt vom belgischen Autor Miroslav Dragan und vom spanischen Zeichner Oscar Martín, der viel für Animationsstudios wie Disney gearbeitet hat, was man dem Album auch ansieht. Den Inhalt könnte man am ehesten als Mittelalterkrimi bezeichnen (PDF-Leseprobe).
Neue Serien aus Frankobelgien starten auch beim Splitter-Verlag, der sich bekanntlich auf die Genres Science-Fiction und Fantasy spezialisiert hat. Ein Mix aus beidem ist Morea, die neue Reihe vom bekannten Autoren Christophe Arleston (Lanfeust von Troy, Die Schiffbrüchigen von Ythaq) und dem Zeichner Thierry Labrosse. Hier geht's zur Leseprobe.
Der Vierteiler Das Einhorn von Mathieu Gabella und dem noch jungen Zeichner Anthony Jean, dessen Seiten sehr appetitlich aussehen, dreht sich um mysteriöse Todesfälle bei Medizinern im Mittelalter. Neben der Leseprobe hat Splitter dazu auch einen kleinen Werbe-Animationsfilm parat.
Nach längerer Pause kehrt das Team Timo Würz/Niki Kopp zurück auf die Bildfläche, diesmal überraschenderweise bei Achterbahn/Lappan. Dort erscheint Isi - Auch Engel haben ihre Dämonen, eine Geschichte um ein Mädel in einer Stadt voller Engel, das sich dort als Außenseiterin fühlt, weil es eher auf der Emo-Schiene fährt. Ich bin nicht sicher, ob es sich hier strenggenommen um einen Comic handelt oder eher um eine Art Bilderbuch. Online-Previews sind jedenfalls nirgends zu finden.
Teenage-Mädchen mit Hang zum Düsteren, diese Zielgruppe bedient Achterbahn noch mit einem weiteren Titel: Emily the Strange: Dunkel, verloren und zu Tode gelangweilt ist ein Sammelband der die ersten Emily-Comics zusammenfasst (US-Preview)
Deutlich bunter -- mit viel Pink! -- geht es dagegen in Element Girls: Sommerparty mit Hindernissen zu, ebenfalls bei Achterbahn erschienen. Element Girls ist ursprünglich ein Online-Portal für Mädchen, inzwischen gibt es auch eine gleichnamige Zeitschrift am Kiosk. Der Comic enstand nach Themenvorschlägen, die in der Online-Community diskutiert wurden und wurde von Murat Kaya (Liebesgrüße von der Ex, Zebruin) umgesetzt.
Ein weiteres Kapitel im schon ganz schön dicken Buch "Rock'n'Roll und Comics" schreiben Levin Kurio und sein Weissblech-Verlag: Tales of the Other dreht sich um die "Horrorpunk"-Band The Other und erzählt deren gruselige Entstehungsgeschichte. Zum standesgemäßen Preis von 6,66 Euro. Die Comicgate-Rezension findet Ihr hier und eine Leseprobe gibt's auch.
Kommen wir zu den US-Importen des letzten Monats: Bei Cross Cult kommt ein Klassiker zu neuen Ehren: Fafhrd und der graue Mausling, basierend auf den Fantasy-Stories von Fritz Leiber, adaptiert von Howard Chaykin und gezeichnet von Mike Mignola. Und damit hat man als Verlag alle Hellboy-Fans schon fast in der Tasche. Hier geht's zur Leseprobe.
Bei Ehapa erscheint eine Fantasy-Buchadaption als abgeschlossener Hardcover-Band: Graham P. Taylors Schattenbeschwörer, in Comicform gebracht von Tony Lee und Pedro Delgado. Die Originalversion des Comics erschien beim britischen Verlag Markosia (PDF-Leseprobe).
In der Superheldenabteilung durften sich im September besonders die Green-Lantern-Fans freuen: Die bekamen von Panini sowohl eine dicke Monster Edition mit der kompletten 12teiligen Maxiserie Ion von Ron Marz, in der die Abenteuer der Ex-Green-Lantern Kyle Rayner erzählt werden (US-Preview), als auch die erste Storyline der neuen Ongoing-Serie Green Lantern Corps. Die erschien in DC Premium 51 und stammt von Dave Gibbons und Patrick Gleason (US-Preview).
Wenn es um Action-Comics mit leichtbekleideten Frauen geht, ist die Top-Cow-Serie Witchblade seit Jahren ein beständiger Lieferant für solcherlei Lesestoff. Die Japaner können das aber mindestens genauso gut, und so gibt es jetzt also auch eine Manga-Variante der Witchblade. Die heißt Witchblade Takeru, der erste Band erschien bei Panini.Labels: Druckfrisch
posted by Thomas um 21:09 | Permalink
25.10.2007
Moebius Redux bei Arte
(Fernseh-Tipp)
Arte (ihr wisst schon: dieser Sender, bei dem wir alle immer so froh sind, dass es ihn gibt, den wir aber dann doch nur sehr selten einschalten) zeigt am Samstag, 27.10. um 23.25 Uhr ein Schmankerl für Comicfreunde: Die knapp 70minütige Dokumentation Moebius Redux über Leben und Werk des großen französischen Comic-Maestros Jean Giraud alias Moebius. Der Film beleuchtet die komplette Karriere (oder die Karrieren, eine als Giraud, eine als Moebius) des Künstlers. Neben Moebius selbst kommen einige Weggefährten und Bewunderer ausführlich zu Wort, u.a. Phillippe Druillet, Alejandro Jodorowsky, Stan Lee und Mike Mignola. Da der Film sich wirklich Mühe gibt, nicht nur "talking heads" zu zeigen, sondern Moebius' Bilderwelten ansprechend auf den Bildschirm bringt, ist der Film auch sehr kurzweilig geraten. Für den Vorspann wurde mit einigem Aufwand eigens eine 3D-Animation geschaffen, die das Moebius'sche Schaffen eindrucksvoll zum Leben erweckt:
CG-Redakteur Simon Weinert hatte den Film bereits im Januar bei einer Vorführung in Berlin gesehen und schrieb darüber für unsere Comicmovie Datenbank.
Das Einschalten oder Videorekorder-Programmieren lohnt sich also. Hier die genauen Sendezeiten:
Samstag, 27.10. um 23.25 Uhr, Wiederholung in der Nacht vom 2.11. auf 3.11. um 01:45 bei Arte.
posted by Thomas um 21:03 | Permalink
24.10.2007
Cross Cult mit frischer Website
Der Verlag Cross Cult hat sich mit seinen hochwertigen Hardcover-Bänden von Sin City, Hellboy, 300, The Walking Dead uvm. etabliert und sein Programm kontinuierlich ausgeweitet. Um der Informationen der wachsenden Zahl an Comics Herr zu werden, hat Cross Cult seine Homepage rundum erneuert und bietet seit heute u.a. eine Übersicht nach Genres geordnet an inklusive jeder Menge Leseproben und einer übersichtlichen Checkliste (wann erscheint was). Für Opera-User ist die Seite (noch) nicht zu empfehlen, der mittlere Frame wird nicht korrekt angezeigt.
Kommentare und Anregungen werden im entsprechenden Thread im CC-Forum entgegengenommen.
Und den CC-Vorschaukatalog für 2008 könnt Ihr Euch hier bei Splashcomics herunterladen (5,5 MB).
posted by Frauke um 21:19 | Permalink
05.10.2007
eidalons neues Label: comikat
Der Brandenburger Verlag eidalon von Stefan Heitzmann hat ein neues Unterlabel angekündigt: comikat. Unter diesem Namen werden in Zukunft Comics veröffentlicht, die sich vornehmlich an Kinder richten. Offiziell startet comikat zur Frankfurter Buchmesse (10.-14.10.2007), drei erste Serien konnten bereits bekannt gegeben werden: Alice im Wunderland von Rod Espinosa (1. Band Ende November), das preisgekrönte Amelia ist die Größte! von Jimmy Gownley (ab Dezember) und Polly & die Piraten von Ted Naifeh (ab März 2008). Letzgenannter ist manchen vielleicht schon bekannt als Autor und Zeichner der wunderbaren Serie Courtney Crumrin, das bei eidalons anderem Unterlabel, Modern Tales (welches sich an eine erwachsenere Leserschaft richtet), erschien. Und unter dem Namen eidalon werden hauptsächlich Comics für ein jugendliches Publikum veröffentlicht, so dass nun jede Altersgruppe mit einem anderen Label abgedeckt ist.
Mehr zum neuen Unterverlag und den geplanten Serien (inkl. Cover) erfahrt Ihr auf der Homepage comikat.de.Labels: comikat, eidalon, modern tales
posted by Frauke um 19:54 | Permalink