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Die Welt am Draht, das sind Kommentare, Informationen, Gedanken und natürlich News rund um die Welt der Comics und darüber hinaus.

19.08.2005

"The Walking Dead" kommt nach Deutschland!
(Verlagsnachrichten)

Nachdem uns der deutsche Verlag Cross Cult bereits Hellboy und Sin City beschert hat, gibt es nun eine weitere gute Nachricht: Eine der momentan erfolgreichsten Serien von Image, "The Walking Dead", wird ab Januar auf deutsch erscheinen!

Cross Cult wird die Zombiserie in seinem typischen Buchformat (Hardcover) inklusive redaktioneller Extras, wie man sie schon bei Hellboy und Sin City kennen- und schätzen gelernt hat, herausbringen.
Pro US Tradepaperback gibt es eine deutschsprachige Ausgabe.

The Walking Dead war dieses Jahr sogar zweimal für den Eisner-Award nominiert: Charles Adlard als "best Penciller/Inker or Penciller/Inker Team" und Tony Moore als "best cover artist".

Eine Rezension zu der US-Serie findet Ihr hier bei uns.

posted by Frauke um 14:05 | Permalink


Frisch aus der Druckerei, 19/08
(Comic-Neuheiten der Woche)

So richtig regelmäßig wöchentlich war diese Rubrik ja von Anfang nicht, dem Untertitel zum Trotz. Vielleicht sollte man das Ganze doch auf monatlich umstellen? Nunja, im Moment ist ein bisschen Sommerloch, einige Verlage heben sich ihre Highlights fürs Münchner Comicfest oder die Frankfurter Buchmesse auf. Aber in den letzten drei Wochen gab's trotzdem ein paar interessante Novis.

HIGHLIGHT DER WOCHE: An dieser Stelle einmal ein kleines, aber ambitioniertes, in Eigeninitiative entstandenes Fanzine zu einem Spezialthema: Das sagte Nuff enthält Artikel zum Thema "Silver Age Marvels in Deutschland", befasst sich also v.a. mit den frühen Marvel-Comics, die in den 60er und 70er Jahren hierzulande erschienen sind. Mit großer Liebe zum Detail stellt Daniel Wamsler die verschiedenen Verlage vor (von bsv bis Panini), vergleicht einzelne US-Ausgaben mit der deutschen Version, erstellt Checklisten und geht auch immer wieder auf die Übersetzungen ein, die einige hübsche Stilblüten hervorgebracht haben, wie z.B. auch den Titel des Heftes (eine unglaublich kunstvoll vergurkte Übersetzung der Phrase "'Nuff said").
Ursprünglich in Buchform als "Marvel-Bibel" geplant, hat sich Daniel Wamsler nun für eine Veröffentlichung in Heftform entschieden und hat dafür eigens einen Verein, die "Interessengemeinschaft Superheldencomics" gegründet. Das erste Heft steckt wirklich voller Infos, die nicht nur Nostalgiker ins Schwärmen bringen, sondern auch für Späteinsteiger wie mich hochinteressant sind. Ein Projekt, in dem viel Liebe und Herzblut, also echtes "Fandom" steckt, und dem man das auch anmerkt. Infos und Leseproben kann man hier finden. Die begleitende Website ist noch nicht richtig gestartet, zeigt uns aber bereits jetzt ein wunderschönes Marvel-Toilettenpapier.

Noch was für Nostalgiker: Yps ist wieder da! Nach einem gescheiterten Relaunch vor ein paar Jahren nimmt Ehapa einen neuen Anlauf und wirft mit der Nummer #1254 erstmal eine Testausgabe auf den Markt. Zielgruppe sind diesmal ausdrücklich nicht nur Kids, sondern auch die Um-die-30-jährigen, die in den Yps-Heydays selbst die Käufer waren. Ich persönlich war kein richtig großer Yps-Fan, habe aber gerne diese Yps-Tüten gekauft, in denen immer drei oder vier ältere Hefte auf einmal steckten. Von daher hatte ich auch Interesse an diesem neuen Heft, wurde aber von den drei Nasen auf dem Cover (Atze Schröder, Hennes Bender und noch so'n unlustiger Comedy-Fritze) zu sehr erschreckt, um dafür noch Geld ausgeben zu wollen. An Comics findet man im Heft lauter altbekannte: Lucky Luke, Joe Bar Team, Atze, Titeuf, die Abrafaxe und Werner.

Alte bekannte sind auch die Stars der Bild-Comic-Bibliothek. Das Ding scheint ein ziemlicher Erfolg zu sein, die ersten beiden Bände mit Asterix und Donald Duck waren ruckzuck vergriffen. Diese Woche ist Lucky Luke an der Reihe, nächste Woche kommt Micky Maus.

Von den Altstars zum Nachwuchs: ein sehr vielversprechender junger Künstler ist der gebürtige Koreaner Derek Kirk Kim, der in den USA mit Kurzgeschichten wie "Same Difference", die zuerst auf seiner Website und später bei Top Shelf veröffentlicht wurden, für Aufsehen gesorgt hat. 2004 erhielt er den Eisner Award in der Kategorie "Talent Deserving of Wider Recognition". Unter dem Titel Ganz gleich erscheint Kims Debüt jetzt auf deutsch bei Reprodukt.

Marjane Satrapi wurde mit "Persepolis" auch außerhalb der Comicszene ziemlich bekannt. Ihre autobiographische Geschichte, in der sie vom Leben im Iran und vom Leben junger Exil-Iraner in Europa erzählt, war in Frankreich ein echter Bestseller und auch die deutschsprachige Ausgabe der Edition Moderne war ein Erfolg. Satrapis neuer Comic heißt Sticheleien und klingt wie eine Kreuzung aus "Persepolis" und "Sex and the City": hier erfahren wir, was iranische Frauen zu besprechen haben, wenn sie unter sich sind.

Bei Gringo Comics ist der dritte Band von Stephan Hagenows Endzeit-Comic Rattenmeute erschienen. Schwarzer Humor und Action satt, unter Mitwirkung von Kannibalen und Pyromanen. Hell yeah!

Neu bei Infinity: The Creech - Out for Blood ist die Fortsetzung der Miniserie "The Creech" von Greg Capullo, der v.a. als "Spawn"-Zeichner bekannt wurde.

Bob Morane gehört zu den typischen frankobelgischen Abenteuerserien und erlitt wie viele andere aus dieser Riege das Schicksal, Anfang der Neunziger eingestellt zu werden. Bei Epsilon feiert der Held nun seine Wiederauferstehung mit Die Atomschmuggler von William Vance and Henri Vernes (im Original erstmals 1971 erschienen).

Zum Schluss noch ein paar Manga - bei den aktuellen EMA-Neuheiten sind auch wieder ein paar Serienstarts dabei: in der Fantasyreihe Anatolia Story reist die jugendliche Heldin ins Anatolien der Antike, ins Reich der Hethiter. Ebenfalls Fantasy ist die koreanische Serie Arcana, deren Zeichnerin So-Young Lee ("Model") auf der Connichi in Kassel zu Gast sein wird. Kaito St. Tail ist mal wieder ein Magical-Girl-Manga (man möge mir verzeihen, wenn ich mich in dieses Thema nicht ausführlich einarbeiten will). Bei Mär (auch wieder Fantasy, aber diesmal für Jungs) gefällt mir immerhin der Titel sehr gut - ein schönes, viel zu selten benutztes deutsches Wort.

posted by Thomas um 13:54 | Permalink


17.08.2005

Schwarzer Turm verlegt nun auch Manga
(neue Impulse)

Michael "Mille" Möller, einer der Verleger, dazu:
"Der Independent-Comicverlag "Schwarzer Turm" bereitet derzeit einige Projekte vor, um in den deutschen Manga-Markt einzusteigen.
Das besondere daran ist, dass Schwarzer Turm vorerst nicht beabsichtigt, Lizenzausgaben von Material aus dem Ausland herauszugeben, sondern ganz auf Eigenproduktionen mit hochkarätigen einheimischen Künstlern setzt und hierbei vor allem aus dem riesigen Fundus von Animexx e.V. schöpft."

Ein erstes Projekt ist übrigens schon in Planung. Ähnlich ihrer Anthologie "Panik Elektro" wird der Turm voraussichtlich einmal im Jahr "Paper Theatre" mit einem Umfang von 180 bis 200 Seiten herausbringen. Zu einem vorgegebenen Thema können ambitionierte Zeichner ihre 10- bis 20-seitigen Beiträge einsenden.
Im 1. Band dreht sich alles um die erste Liebe, Motto "Hearts in Motion". Einsendeschluss für die Beiträge ist der 15. Dezember 2005. Mehr Informationen dazu findet Ihr hier.


weiterführende Links:
die Manga-Unterseite beim Turm
die Meldung auf Animexx, mit Kommentaren der Mitglieder

posted by Frauke um 10:07 | Permalink


15.08.2005

3D-Straßenmalerei? Ja, das gibt's!
(Linktipp)

Echt oder nicht?
















Noch mehr dieser beeindruckend realistischen Malereien (sowohl drei- als auch zweidimensionale) findet Ihr auf der Homepage des Künstlers Julian Beever (Link gefunden von Karsten).
Diese Bilder funktionieren übrigens nur aus einem bestimmten Blickwinkel. Besonders interessant sind deshalb auch die Fotos, wie solche Malereien dann von einer anderen Position aus aussehen.

posted by Frauke um 14:10 | Permalink


12.08.2005

CinemaxX und UCI zeigen nun doch Sin City
(gute Nachrichten für Filmfreunde)

Nachdem wir vor vier Tagen noch berichten mussten, dass sich einige der großen Multiplexketten aufgrund von zu hohen Verleihgebühren weigerten, Sin City zu zeigen, haben sie sich nun doch mit Buena Vista einigen können.
Ab sofort (sprich: heute oder morgen) könnt Ihr Euch Sin City nun also in vielen Städten bei u.a. CinemaxX, UCI Kinowelt, Cinestar und Kinopolis sehen.

Hier die entsprechenden Pressemeldungen:
CinemaxX: "Die Hamburger CinemaxX AG konnte sich mit dem Filmverleih Buena Vista über die Konditionen des Films SIN CITY einig werden. Voraussichtlich ab spätestens Samstag wird der Film - ebenso wie HERBIE - nun auch auf den Leinwänden der meisten CinemaxX-Theater zu sehen sein."

UCI Kinowelt: "Nach langwierigen Verhandlungen ist es nun doch noch zu einer Einigung zwischen der UCI KINOWELT und dem Filmverleih Buena Vista International über die Konditionen des Films ?Sin City? gekommen.
Ab spätestens Samstag wird der Film, ebenso wie ?Herbie Fully Loaded?, in zahlreichen UCI KINOWELTen zu sehen sein.
Der Filmeinsatz erfolgt, sobald dieser an die Kinos ausgeliefert ist.
Nachdem in der Vorwoche der Film ?Herbie Fully Loaded? in der UCI KINOWELT nicht zum Einsatz kam, weil sich der Filmverleih und die UCI Multiplex GmbH nicht auf faire und einvernehmliche Konditionen verständigen konnten, ist mit ?Sin City? gerade noch der Durchbruch gelungen."

CineStar
: "Die CineStar-Gruppe freut sich, nach einer Einigung mit dem Filmverleih Buena Vista die Filme "Sin City" und "Herbie fully loaded" ins Programm zu nehmen. Bereits ab heute werden die Filme in vielen Standorten zum Einsatz kommen. Ab dem 18.8. werden dann weitere Kopien in den Kinos eingesetzt."

Wie jetzt der Kompromiss genau aussieht, wird natürlich nicht bekannt gegeben. Interessant ist allerdings, dass trotz des Boykotts Sin City diese Woche die Filmcharts anführt mit 70.000 Besuchern! Das könnte natürlich auch Einfluss auf die Einigung gehabt haben...

Wer in Lepizig wohnt, wird sich vielleicht über diese nette Aktion unseres Partners ComicCombo freuen:
"Sin City Rabatt Aktion mit dem Leipziger Regina-Kino!
Zum Start von "Sin City" erhaltet Ihr im Leipziger Regina-Kino ermäßigten Eintritt bei Vorlage eines Kassenbeleges von uns.
Im Gegenzug geben wir 5% Rabatt auf nicht preisgebundene Artikel bei Vorlage der Kinokarte für "Sin City".
Die Aktion gilt, solange "Sin City" im Regina-Kino läuft."

Links:
Die Netzeitung berichtet über die, nun geklärten, Differenzen.
Die Hintergründe werden bei Spiegel Online erklärt.

posted by Frauke um 21:30 | Permalink


10.08.2005

Kein Freibeuterstand auf der Frankfurter Buchmesse
(Hintergründe)

Unter dem Namen "Freibeuter" haben sich diverse deutsche Comicverlage (u.a. JNK, Zwerchfell, Schwarzer Turm, Edition 52, Cross Cult, Eidalon) zusammengeschlossen, um durch diesen Synergieeffekt effizienter agieren zu können.
Eine der Aktionen ist ein gemeinsamer Stand auf Messen, bei dem das Programm der Verlage präsentiert wird.
Auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse wird es dieses Jahr allerdings keinen solchen Stand geben, obwohl dieser fest eingeplant war.

Martin Jurgeit, Chefredakteur der Comixene (Verlag JNK) und Organisator der Standes, erklärt die Situation auf unsere Anfrage hin:

"Das Hauptproblem war, dass Anfang des Jahres zwei Schreiben von Andrea Fiala von der Buchmesse an die Freibeuter-Verlage heraus gingen, auf die zunächst nur sehr wenige (zwei Verlage!) reagierten.
Schließlich rührten sich dann aber doch noch folgende Verlage und sagten ihre Teilnahme zu: eidalon Verlag, Cross Cult, JNK Verlag, Edition 52, Splashpages, Verlag Schwarzer Turm.
Und möglicherweise wäre dann auch noch die MangasZene dabei gewesen. Ihre Unterlagen (z.B. Katalogeintrag) kamen aber auch erst dieser Tage, also lange nach Anmeldeschluss.

Ein weiteres Problem waren die Abrechnungsmodalitäten. Da hat es praktisch jedes Jahr Ärger gegeben, und wir rennen noch immer einzelnen Beträgen der Vorjahre nach. Deshalb hatte ich letztes Jahr einen Abrechnungsmodus durchzusetzen versucht, der dem von Erlangen gleicht. Darauf wollte sich die Buchmesse aber nicht einlassen, so dass alles beim Alten geblieben wäre. JNK wäre also weiter der vollverantwortliche Hauptaussteller geblieben, der andere Verlage als Mitaussteller mit ins Boot nimmt.

Erschwerend kam dieses Jahr hinzu, dass die Buchmesse (wie auch bei den anderen "normalen" Verlagen) definitiv auf Vorkasse zur diesjährigen Buchmesse bestand. Das war uns als Verlag JNK aus praktischen und prinzipiellen Gründen nicht möglich, da es sich immerhin um einen Betrag von mehreren Tausend Euro handelt, zusätzlich zu den ca. 3.000 Euro, die wir bisher schon jedes Jahr zum Freibeuter-Stand über die COMIXENE per Bartergeschäft zugeschossen haben.

Ich habe bis zum Schluss noch verhandelt, ob die Buchmesse z.B. mit einer Anzahlung zufrieden gewesen wäre, denn von einer Reihe der Mitaussteller hätten wir sicherlich ihren Betrag vorab bezahlt bekommen (aber sicher nicht von allen, wie die Erfahrung der Vorjahre zeigt!), aber bei der Buchmesse war da beim Prozedere nichts zu machen.

Deshalb blieb uns nichts anderes übrig, als die Notbremse zu ziehen und für dieses Jahr den Stand abzusagen. Das geschah natürlich in Absprache mit allen beteiligten Verlagen. Es gab lediglich zwei Ausnahmen, ich konnte nämlich Andreas Mergenthaler (Cross Cult) und Stefan Heitzmann (Eidalon) nicht erreichen, da zeitgleich zu diesen Entwicklungen gerade die Comic Con in San Diego stattfand. Da Stefan anschließend noch eine Woche in den Staaten blieb, wurde er erst mit einiger Verspätung informiert, was ich selbstverständlich bedauere.
Bei vielen Verlagen wurde die Absage aber im Grunde sehr gefasst aufgenommen.

JNK und COMIXENE werden dieses Jahr also nicht mit einem "richtigen" Stand vertreten sein. Das hat aber nichts mit unseren übrigen Aktivitäten (wie z.B. dem Sondermann-Preis) rund um die Buchmesse zu tun. Und nächstes Jahr wird es aller Wahrscheinlichkeit nach auch wieder einen Gemeinschaftsstand in Frankfurt geben, da es inzwischen Hinweise von der Buchmesse gibt, dass sie jetzt wohl auf ein Abrechnungsprozedere einschwenken, das dem ähnelt, das ich mir auch schon für dieses Jahr gewünscht hätte. Und die Freibeuter-Aktivitäten auf anderen Messen (insbesondere der Gemeinschaftsstand nächstes Jahr in Erlangen) sind natürlich überhaupt nicht betroffen."

Eidalon und Zwerchfell haben sich kurzerhand zu einem eigenen Stand entschlossen. Eventuell stößt auch noch Edition 52 dazu.

Andreas Mergenthaler von Cross Cult über die Absage und die Frankfurter Buchmesse:
"Das kam für uns zwar überraschend, ist aber im Grunde nicht so schlimm, da wir meist eh ohne "Personal" dort waren - sprich, lediglich unsere Comics standen im Regal, und Martin und die anderen haben unsere Comics mitverkauft und repräsentiert. Da der Stand gescheitert war, hat Andrea Fiala de Ayerbe, die zuständige Projektmanagerin, dann aber gleich allen Freibeutern die Chance gegeben, sich beim Comicgemeinschaftsstand (ähnlich dem auf der Messe in Leipzig - ein paar Meter mit Regalen, bei denen Verlage für jedes ausgestellte Buch zahlen müssen) anzumelden - was wir auch gemacht haben. Verkaufen werden wir über den normalen Comicladen der Messe.
Mit Frankfurt habe ich, rein persönlich, eh nicht so viel am Hut. Ein Stand dort ist sehr teuer, und da wir unsere beiden Top-Zeichner [Frank Miller und Mike Mignola, Anm. d. Red.] nicht für so ein Event einladen können, lohnt sich eine umfangreiche Präsenz dort einfach nicht.
Zudem finde ich es etwas enttäuschend, dass beim diesjährigen Veranstaltungs-Programm der Faszination Comic Frank Miller [Schöpfer von Sin City, Anm. d. Red.] nirgends auch nur erwähnt wird.
Klar, dafür ist auch sein Verleger, sprich ich, zuständig, aber eigentlich sollte es auch den Veranstaltern der Messe wichtig sein, den momentan wohl wichtigsten und einflußreichsten US-Comickünstler in seinem erfolgreichsten Jahr (Mega-Bestseller im US-Buchhandel, mit drei Filmen im Kino) wenigstens mit einem kleinen Vortrag zu ehren. An einen momentan supergefragten Altstar, der seit 20 Jahren die US-Comicszene revolutioniert, verschwenden sie, im Gegensatz zu z.B. Uderzo, aber keinen Gedanken, da sein wichtigster Comic bei einem Kleinverlag erscheint, der den Mann aus finanziellen Gründen nun mal nicht einladen kann."

posted by Frauke um 23:06 | Permalink


08.08.2005

Sin City weder im CinemaxX noch im UCI
(Boykott vieler Kinos)

Wie im Forum von Cross Cult vor kurzem bekannt gegeben wurde, boykottieren einige der großen Kinoketten aufgrund der hohen Verleihgebühren weiterhin manche Filme von Buena Vista. Leidtragende sind Produktionen wie Hellboy oder eben nun auch Sin City.

Zitat:
"Wie eben bekannt wurde, ist es jetzt leider amtlich, dass viele Kinos (Cinemaxx, UCI Kinowelt...) Sin City nicht zeigen werden, da ihnen die Verleihmieten zu hoch sind. Sie weigern sich, normale Gebühren für Filme zu zahlen, bei denen die DVD-Auswertung nur wenige Monate später beginnt - bei Sin City bereits Anfang Dezember - und die US-DVD kurz nach dem deutschen Kinostart erscheint. Aktuell ist dies gerade auch bei Herbie der Fall, und vor einem Jahr war's so bei Hellboy.
Also Leute, pilgert in die wenigen, kleinen Kinos, die Sin City zeigen... es lohnt sich!"

Die Bekanntmachung durch einen CinemaxX-Mitarbeiter findet Ihr hier.


An sich ist es sicher richtig, den Verleihern deutlich zu zeigen, dass man sich nicht alles gefallen lässt. Schließlich sind die Verleihgebühren mittlerweile so hoch, dass im Durchschnitt jede Vorstellung (also auch die Nachmittags- und Nachtvorstellungen) zu einem Drittel besetzt sein muss, damit das Kino überlebt. Geld verdienen kann man nur noch mit richtigen Kassenschlagern und dem Verkauf von Getränken und Snacks.
Schade nur, dass es mal wieder eine Comicverfilmung erwischt...

posted by Frauke um 19:25 | Permalink


06.08.2005

Daniel Kießler zeichnet Top-Cow-Cover
(Variantcover auf der Comic Action)

Daniel Kießler, Teil der Nightfall Studios, wird für die Serien Witchblade, Tomb Raider und The Darkness auf jeweils 250 Stück limitierte Variantcover für die Comic Action in Essen (13. bis 16. Okotber) anfertigen (Witchblade - Neue Serie 42, Tomb Raider - Neue Serie 28, Darkness - Neue Serie 16).
Dies geschieht - in Zusammenarbeit mit Infinity und Top Cow - im Auftrag von EXP Comics, die sich auf Variantcover, insbesondere auf solche von Aspen Comics und Top Cow Comics, spezialisiert haben. EXP Comics wird mit einem eigenen Stand auf der Comic Action vertreten sein. Dort könnt Ihr neben den kompletten US-Conventionheften auch ein weiteres Comic-Action-Variant von Witchblade 42 abgreifen, das von Gabrielle Dell'Otto angefertigt wurde (limitiert auf 99 Stück).

Mehr zu EXP sowie einen Preview-Sketch von Daniels Witchblade-Cover gibt es auf deren Website.

posted by Frauke um 20:32 | Permalink


05.08.2005

Epsilon senkt wieder die Preise
(Markttest II)

Nachdem der Epsilon Verlag im Frühjahr sein erstes Marktexperiment durchgeführt hatte, um herauszufinden, ob sich neue Käufer durch günstigere Preise erschließen lassen ( für eine Zeitlang wurden die Bände der Serie "Aria" für fünf anstatt zehn Euro angeboten), wird nun ein zweiter Versuch gewagt.

Der Verlag schreibt dazu:
"Nach sorgfältiger Analyse unseres ersten Markttests vom Februar bis April, in dem wir alle ARIA-Alben für je 5,- € angeboten haben, mussten wir leider feststellen, dass sich eine Neuerscheinung für 5,- € nicht rechnen würde.
Trotzdem war die Resonanz auf die Preissenkung als ein Schritt in die richtige Richtung, um Alben für Jugendliche von heute, die sich für Comics begeistern, aber nicht zum harten Kern der Sammler gehören, wieder bezahlbar zu machen, überwiegend positiv. Deswegen ruhen wir uns nicht auf dem Preis von 10,- € pro Album aus, den nur Insider für günstig halten, sondern wagen einen weiteren Schritt:
Die Neuerscheinungen A.K.A., CLAIRE 1 und FRANKA 6 kosten nur je 7,50 €!
[...]
Da wir nicht eine neue Schnäppchenjagd eröffnen wollen, sondern eine dauerhafte Preissenkung anstreben, wird dieser neue Preis für diese drei Neuerscheinungen nicht zeitlich begrenzt. Allerdings werden wir natürlich nächstes Jahr überprüfen müssen, ob dann auch andere Titel zu diesem günstigen Preis angeboten werden können oder ob auch diese drei Titel dann endgültig zu dem vielleicht doch gar nicht so teuren Einheitspreis von 10,- € für Softcover-Alben angeboten werden müssen."

Mehr Infos zu den Serien und den Einzelheiten der Aktion sowie ein paar Markteinblicke erhaltet Ihr hier.

posted by Frauke um 10:28 | Permalink


01.08.2005

Die Editionen kommen
(Bild-Comic-Bibliothek und FAZ-Klassiker der Comicliteratur)

Heute geht's los: die Bild-Zeitung startet (in Kooperation mit dem Weltbild-Verlag) ihre "Comic-Bibliothek". Der erste von insgesamt zwölf Bänden ist Asterix gewidmet.

Seit vor einigen Wochen sowohl die Bild-Zeitung als auch die Frankfurter Allgemeine fast gleichzeitig ankündigten, eigene Bucheditionen mit Comicklassikern zu sehr günstigen Preisen auf den Markt zu bringen, waren diejenigen besonders auf das Ergebnis gespannt, die eigentlich gar nicht die Zielgruppe sind: die langjährigen und regelmäßigen Comicleser, -fans, -sammler und -experten.

Spekuliert wurde natürlich über den Inhalt der beiden Editionen und diskutiert wurde über die Frage, ob und wie der hiesigen Comiclandschaft nutzen könnten. Die erste Frage ist mittlerweile geklärt, die Inhalte der 20 FAZ-Bände und der 12 Bild-Bücher stehen fest. Eine nicht besonders überraschende Mischung von Titeln, die größtenteils das Etikett "Comic-Klassiker" zu Recht tragen und die erwartungsgemäß bei "Bild" etwas populärer und leichter ausfällt als bei der FAZ.

Natürlich kann man an solchen Auswahllisten endlos mäkeln und kritisieren, sollte dabei aber beachten, dass hinter beiden Buchreihen kein museales sondern ein strikt kommerzielles Interesse steckt, und dass die heikle Frage der Rechte sicher keine unwichtige Rolle bei der Zusammensetzung spielte. Deshalb können die hier vertretenen Titel auch nicht den Anspruch eines "definitiven" Kanons für sich beanspruchen, denn dazu fehlen einfach zu viele wichtige Verteter (man vergleiche z.B. die Top-100-Liste der Speedline). Ich halte es auch für zweifelhaft, die Simpsons als Comic-Meilenstein zu betrachten. Als TV-Serie sind sie das unbedingt, aber der Comic war selten mehr als ein Begleitprodukt - wenn auch ein sehr erfolgreiches.

Trotzdem: die wichtigsten Klassiker, die ein Durchschnittsbürger in einer heute-journal-Fußgängerzonen-Umfrage nennen würde, sind alle vertreten: Donald und Micky, Asterix und Lucky Luke, Tim und Struppi, Spirou und Fantasio, Superman und Spider-Man, die Peanuts und die Schlümpfe. Und auch die einheimischen Gewächse Werner und Fix & Foxi sind zweifellos Klassiker. Die Zusammenstellung geht also im Großen und Ganzen in Ordnung.

Bei der Frage, was die beiden Reihen "dem Comic bringen", ist eines auf jeden Fall sicher: Aufmerksamkeit. Die beiden Zeitungen erreichen zusammen eine riesige Leserschaft (noch dazu mit einer sehr kleinen Schnittmenge) - die FAZ erreicht der letzten Media-Analyse zufolge täglich 950.000 Leser, die Bild gar 11,82 Millionen (!). Beide Editionen werden redaktionell begleitet, es gibt Werbekampagnen und die Bände werden sicherlich in etlichen Kiosken und Buchhandlungen liegen, die sonst nur ganz wenige oder gar keine Comics verkaufen. Der Comic rückt dadurch womöglich von seinem Nischendasein wieder ein wenig mehr ins Scheinwerferlicht.

Wie die Berichterstattung bei "Bild" aussieht, kann man in der heutigen Ausgabe bewundern. Neben einer kleinen Ankündigung auf Seite 1 wird dem Asterix-Band eine ganze Seite (unter der kongenialen Headline "Jubel! Lach! Freu!") gewidmet. Neben einer kurzen Entstehungsgeschichte gibt es ein Interview mit Albert Uderzo, außerdem kommt der renommierte Comicfachmann Otto Waalkes zu Wort und darf auch noch ein Gedicht schreiben. Offensichtlich soll die Bibliothek mit prominenten Paten begleitet werden. Zusätzlich wird auch noch ein kurzer Asterix-Strip abgedruckt (in den restlichen Tagen der Woche folgt täglich ein weiterer Strip). Das alles natürlich in der gewohnten Bild-Aufmachung: bunt, knapp, knallig.

Es ist durchaus denkbar, dass der ein oder andere Buchhändler - entsprechende Verkaufserfolge vorausgesetzt - in Versuchung gerät, auch andere Comics anzubieten. Diese haben allerdings ein völlig anderes Preisgefüge. Für die 4,90 bzw. 4,99 Euro, die Bild und FAZ für rund 200 Seiten verlangen, bekommt man sonst gerade mal ein dünnes Heft oder einen besonders günstigen Manga. Der niedrige Preis war auch der Hauptkritikpunkt vieler Buchhändler und mancher Verlage, als die Süddeutsche Zeitung vor knapp zwei Jahren mit ihrer SZ-Bibliothek den Grundstein für all die nachfolgenden Zeitungs-Editionen legte. Da wurde bemängelt, dass die Aktion die Preise kaputtmache und dem Buchkäufer einen völlig falschen Maßstab dafür vermittle, was ein Hardcover kosten darf.

Ob allerdings die beiden gängigsten Vorurteile - "Comics sind ein Kindermedium" und "Comics sind lustig" - von den Buchreihen widerlegt werden können, muss man leider bezweifeln. Vor allem die Reihe der Bild-Zeitung besteht fast ausschließlich aus Funny-Titeln, die (zumindest ursprünglich) für Kinder und Jugendliche gedacht waren und dürfte die genannten Ansichten eher verstärken. Bei der FAZ sieht das weit differenzierter aus, hier gibt es auch eindeutige Erwachsenenstoffe wie "Fritz the Cat" oder den Will-Eisner-Band, außerdem einige Zeitungscomics (Tarzan, Dilbert, Strizz) und auch in den Superheldenbänden dürfte sich die Entwicklung widerspiegeln, dass das Medium erwachsener geworden ist. Die Vorschau auf den ersten FAZ-Band, der Superman gewidmet ist, legt diese Vermutung nahe. Das Inhaltsverzeichnis zeigt, dass hier nicht nur die allerersten Supie-Stories Platz gefunden haben, sondern u.a. auch zwei Geschichten von Alan Moore aus den 80ern und Joe Kellys 2001er-Ausgabe (Action Comics #775), in der das harte "Elite"-Team (eine DC-Variante der "Authority") eingeführt wurde.

FAZIT: Für Comicliebhaber, die schon eine größere Sammlung ihr Eigen nennen, wird die Bild-Bibliothek wohl nicht so rasend interessant sein. Dafür aber eine preiwerte Gelegenheit, Nichten und Neffen oder andere nette Menschen mit den Comics zu beschenken, mit denen man aufgewachsen ist.
Die FAZ-Reihe ist weit vielversprechender und wesentlich breiter gefächert. Wer nicht grade ein alles besitzender Hardcorefan ist, dürfte hier mehrfach Gelegenheit haben, preiswert über den Tellerrand seiner Kerninteressen hinauszublicken. Und da die Reihe von den kundigen Herren Andreas Platthaus und Patrick Bahners betreut wird, darf man sowohl interessante Zusammenstellungen der einzelnen Bände als auch gute Begleittexte erwarten.

posted by Thomas um 17:20 | Permalink